Floorball Wahnsinn in der Mall of Berlin

Eine zweite Jahreshälfte kann nicht besser Anfangen, als mit einem Streetfloorball-Turnier in der Mall of Berlin. Ja, richtig gelesen, direkt am Potsdamer Platz im zweitgrößten Einkaufszentrum Berlins hat die Street Floorball Tour Halt gemacht und gemeinsam mit dem Floorball Verband Berlin-Brandenburg in Windeseile einen Boden verlegt und ein Spielfeld in einmaligem Ambiente gezaubert.

Am Vormittag begann das Turnier der Jugendteams. 6 Teams waren am Start im Modus „Jeder gegen Jeden“, keine Frage das auch der RSV mit unserer U13 am Start gewesen ist.

Mit einem souveränen 9:0 begannen wir das Turnier gegen die Flinken Falken aus Falkensee, einem neuen Verein der erstmals mit einem Team an den Start gegangen ist.

Im zweiten Spiel ging es gegen die Mädelstruppe aus Rangsdorf ran, auch hier konnte das Spiel souverän mit 5:1 für uns entschieden werden.

 

Nun wartete das Team der Eisbären Juniors auf uns. Vor zahlreichen Zuschauern entwickelte sich ein rasantes Spiel. Es ging auf und ab, mit einem glücklicheren Ende für unser Team. 10:6 war der Endstand nach 12 Minuten.

 

3 Spiele, 3 Siege – klarer Kurs in Richtung erste Plätze. Der Plan ging voll auf, leider weihten wir unsere nächsten Gegner, die Rangsdorfer Rabauken in diesen Plan nicht ein und so ging das vierte Spiel leider mit 5:7 verloren und die Köpfe hingen einen Moment lang nach unten.

 

Im letzten Spiel gegen das ungeschlagene Team vom SC DHfK Leipzig konnten wir mit einem Unentschieden zumindest Platz zwei sichern. Nur gab es ja einen Grund, warum Leipzig bisher einen Durchmarsch gemacht hat. Leipzig agierte sehr ballsicher und dominierte das Spiel.

Keine 60 Sekunden vor Schluss führte Leipzig mit 4:2, ehe unser Team binnen weniger Sekunden mit einem Doppelschlag das 4:4 erzielte. Aber wie so oft, kommt es wie es kommen muss und Leipzig erzielte quasi mit dem Schlusspfiff das 5:4. Tolles Spiel, toller Fight.

 

Somit schlossen wir das Turnier auf Grund eines fehlenden Tores auf dem 3. Platz ab. Ein toller Abschluss für diese Saison vor einer prima Kulisse.

Die Siegerehrung war kaum vorüber, da scharrten auch bereits die 8 gemeldeten Erwachsenenteams mit den Hufen, um ihr Können dem breiten Publikum zu zeigen. Neben vielen Bundesligaspielerinnen und Bundesligaspielern waren auch Nationalspieler mit am Start. In dieses zum Teil elitäre Starterfeld gesellte sich natürlich auch unsere Hobbytruppe vom RSV, hoch motiviert die großen Team zu ärgern, wie auch immer.

Gespielt wurde in zwei Vierergruppen.

Unser erstes Gruppenspiel gegen die erfahrene Mannschaft vom BfK aus Berlin verlief deutlich souveräner als von beiden Seiten erwartet. Schnell gingen wir in Führung und konnten diese sogar ausbauen. Siegessicher führten wir 60 Sekunden vor dem Ende mit 4:1, in Gedanken schon den ersten Sieg feiernd, machte der BfK völlig humorlos zwei Tore und nun begann das große Zittern in den letzten Sekunden. Irgendwie schafften wir es dann aber doch, den Sieg über die Zielgeraden zu bringen und waren massiv erleichtert.

 

Im zweiten Gruppenspiel stand uns das Team aus Rangsdorf gegenüber. Hier ein Sieg und das Halbfinale wäre gesichert, aber davon waren wir noch 12 Minuten entfernt. Rangsdorf war überraschend mit einem Unentschieden in das Turnier gestartet und benötigte die Punkte ebenso.

 

Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier, ein Spiel auf Messers Schneide – beim Stand von 4:4 und noch wenigen Momenten zu spielen, trafen die Rangsdorfer gleich zweimal den Pfosten, was für ein Dusel, denn im Gegenzug erzielten wir den 5:4 Siegtreffer.

2 Spiele, 2 Siege und das Halbfinalticket gesichert, wir konnten unseren Augen kaum glauben und die restliche Mall wohl auch nicht.

Im abschließenden Gruppenspiel gegen „Vini und die wilden Hühner“ ging es nun um den Gruppensieg. Gegen die hochkarätig besetzte Mannschaft, welche aus Spielerinnen der Bundesliga Damenmannschaft vom FloorballBB United und Spielern des Herren Bundesligateams der Berlin Rockets bestand, waren die Kräfteverhältnisse klar definiert. David gegen Goliat wurde in der Geschichte bereits oft zitiert, aber ganz ehrlich die Chancen von David standen damals schon besser.

Locker und ohne Druck gingen wir in das Spiel und warum auch immer, war unser Gegner sichtlich nervös. So stand es zur Verwunderung aller, vor allem von uns selbst, zwischenzeitlich 6:3 für unser Team. Dies konnte Vinni aber so nicht auf sich beruhen lassen und aus dem Teamspiel wurden Einzelaktionen, welche uns nur staunen ließen. Am Ende wurde das Spiel auf ein 8:10 gedreht und wir hatten unsere erste Niederlage kassiert. Nicht schlimm, denn wir standen ja bereits im Halbfinale.

Die Mall füllte sich mehr und mehr und die Halbfinalspiele begannen. Im ersten Halbfinale setzte sich das Team von „Vini und den wilden Hühnern“ gegen „Floorstand“ durch. Nun waren wir an der Reihe, es wartete niemand geringeres als das Bundesligateam des MFBC Leipzig. So what? Dachten wir uns und gingen siegessicher auch in dieses Spiel. Wir hatten ja nichts zu verlieren. Anders die Leipziger, bei denen einiges auf dem Spiel stand. Stark überstanden wir die ersten Sekunden und auch die erste Minute blieb ohne Gegentor, aber dann schepperte es bei uns im Karton. So sehr wir uns streckten, liefen und ackerten, irgendwie machten sich die im Schnitt 20 Jahre Altersunterschied doch bemerkbar. Mit einem achtbaren 3:8 überließen wir den Finaleinzug den Leipzigern.

Im kleinen Finale stand uns jetzt das Team „Floorstand“ gegenüber. Besetzt von Vorstandsmitgliedern von Floorball Deutschland, 1-2 Bundesligaspielern und Helfern. Für die Zuschauer war schnell klar, dass es kein Spiel wird, bei dem ein Team dem Anderen etwas schenkt. Beide wollten eine Medaille und wir wollten es unserem Jugendteam gleichtun und unsere Leistung krönen. Es wurde um jeden Millimeter gekämpft. Spielerische Klasse auf der einen Seite, unbändiger Willen auf unserer Seite.

Kurz vor dem Ende erzielten wir einen Treffer, welcher wegen „Stockschlages“ aberkannt wurde. Da es bei dieser Spielform keinen Schiedsrichter gibt, waren wir mit dieser Entscheidung nicht ganz einverstanden. Das Spiel endete nach einigen Diskussionen mit 7:7.

In der Overtime sollte nun die Entscheidung fallen, hier murmelte „Floorstand“ den Ball bei uns ins Tor. Um die vielen Fans und das neutrale Publikum zu beruhigen und „Ausschreitungen“ zu verhindern, wurde letztendlich der 3. Platz dem wahren Sieger der Herzen, unserem Hobbyteam vom RSV verliehen. Eine gute Aktion.

Im Finale setzte sich das Team aus Leipzig durch und nahmen auch hier den Pott sowie die Freikarten für das Final4 2024 mit heim.

Gegen 19 Uhr ging ein toller Tag zu Ende, welcher allen Beteiligten viel Spaß bereitet hat.

Vielen Dank, dass wir die Chance hatten dabei zu sein.

RSV Floorball, hier wächst etwas Großes heran.

 

No Replies to "Floorball Wahnsinn in der Mall of Berlin"